Aus dem KILIFÜ 2013/14:
Als ich Ulf K.(eyenburg) Anfang November in seinem Düsseldorfer Atelier besuche, sitzt er gerade an weiteren Stripfolgen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung – eine Comicversion von Bertold Brechts »Geschichten vom Herrn Keuner«, die bis zum Jahresende an vier Wochentagen im Feuilleton erscheint. Auf den großformatigen Kartons entstehen akkurate Tuschezeichnungen mit schwarzen Konturen, und einem Grauton als Schattierung – die immer leise auftretende, reduzierte Bildsprache sorgt dafür, dass in jedem Bild immer ein leicht melancholischer Unterton mitschwingt. Sein Zeichenstil, der stark beeinflusst ist durch franko-belgische Vorbilder, hat ihn in der Comicszene bekannt gemacht und in der Vergangenheit für einige Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Max-und- Moritz-Preis als bester deutscher Comiczeichner, gesorgt.
Seit einigen Jahren ist Ulf K. aber auch im Bereich Kinder- und Schulbuch (Cornelsen) tätig und man kann sich auch dort an seinem Zeichentalent erfreuen – am bekanntesten sind wohl die »Der kleine Herr Paul« – Reihe (Bloomsbury) und die 10 Pappbücher von »Küken Lasse« (Gerstenberg).
Auch beim Reprodukt Verlag, der in diesem Frühjahr ein erstes reines Kindercomicprogramm vorgestellt hat, ist er mit einer Geschichte von »Pelle und Bruno« vertreten. Dieses Hund-und-Katze -Pärchen kennt der ein oder andere vielleicht aus der Kinderzeitung Der bunte Hund. In der Kinderbuchzeitung Gecko war er mit dem Philosofisch vertreten.
Inzwischen sind auch andere Verlage auf seine Arbeit aufmerksam geworden und fragen ihn für unterschiedliche Projekte an.
In diesem Jahr erschien neben den »Superhelden«-Romanen von Alice Pantermüller auch der Comicroman »Lucas und Skotti«, der ihm nach eigener Aussage mehr Arbeit bereitet hat, als ursprünglich geplant. Von »Lucas und Skotti« sind auf jeden Fall noch mindestens 2 weitere Fortsetzungen in Planung (mein elfjähriger Sohn kann es bis zu deren Erscheinen kaum aushalten).
Und der Nicolai Verlag hat einen Stadtführer für Köln herausgebracht (»Köln entdecken«), der mit Ulf K.s Illustrationen besonders ansprechend für Kinder gestaltet wurde. Die Zeichnungen für eine Düsseldorfer Version liegen schon größtenteils fertig in der Schublade.
Ich wünsche ihm, dass er noch einiges mehr zu tun bekommt und die Mehrarbeit nicht die erwünschte Balance zwischen Arbeit und Familienleben stört.
Dirk Uhlenbrock