Artikel aus KILIFÜ Magazin – Nr. 1 6/2015
Zu Gast bei den Kinderbuchautoren und -illustratoren Anke Kuhl und Jörg Mühle, die seit einigen Jahren zusammen mit Alexandra Maxeiner, Moni Port, Natascha Vlahovic, Philip Wächter und Zuni Fellehner und Kirsten Fabinski (alias von Zubinski)auf einer Etage in einem Frankfurter Hinterhofgebäude in einer Ateliergemeinschaft arbeiten.
Gegründet wurde das LABOR 1999 und die jetzige Konstellation der »Belegschaft« besteht seit sechs Jahren.
Das LABOR hat bei Beltz & Gelberg in Gemeinschaftsarbeit sechs Bücher als Kinder-Künstler-Reihe herausgebracht.
Anlass für unseren Besuch und die Tagesreise in die Stadt am Main waren die gerade erschienene Kindercomic von Anke Kuhl » Lehmriese lebt!« und Jörg Mühles Bücher »Nur noch kurz die Ohren kraulen« und »Was liegt am Strand und redet undeutlich?« (in Zusammenarbeit mit Moni Port).
Wir trafen auf zwei sehr entspannte, offene Künstler, die uns fast zwei Stunden lang ausführlich Auskunft über ihre Arbeit und Arbeitsweisen gaben.
Schon bei der Führung durch die Atelieretage kamen wir ins Gespräch und ich habe versucht, möglichst viele Aussagen des Interviews auf diesen drei Seiten unterzubringen. Somit lief das Diktiergerät erst, als wir uns in den Besprechungsraum gesetzt hatten und das Frage-Antwort-Spiel beginnt mittendrin …
Jörg, Du hast gerade bei dem kurzen Gespräch auf dem Flur schon angedeutet, dass Du eigentlich nur noch relativ selten im Büro kreativ tätig bist.
Mühle Ja, das Problem ist, ich kann schlecht in der Zeit von 10 bis 17 Uhr meine Arbeit erledigen, wenn hier Trubel ist, zudem habe ich vor drei Jahren eine Tochter bekommen. Davor war es kein Problem, da hab ich dann ab sechs, wenn hier alle nach Hause gegangen sind angefangen. Das ist sowieso meine ideale Arbeitszeit, da gerate ich in so eine Tiefenentspannung und da konnte ich wunderbar bis spät abends hier sitzen und etwas tun. Da fühl ich mich sehr wohl. Und jetzt bin ich halt zu der Zeit zu Hause und arbeite am Küchentisch. Den großen Teil der, ich nenn’ es jetzt mal »Fleißarbeit«, erledige ich hier im Büro. Die ganze Zeichnerei, das ist für mich keine… hm, jetzt muß ich aufpassen…, also das Zeichnen ist für mich keine Kopfarbeit, beim Zeichnen denk ich nicht großartig nach, das läuft. Fürs Zeichnen brauche ich eine bestimmte Form der Entspannung, um in einen Flow hineinzukommen, aber das ist nichts, wobei ich mich konzentrieren muß. Dafür brauche ich nicht unbedingt Ruhe, sondern ich muss mich einfach nur wohlfühlen. Die anstrengenden Phasen sind immer, wenn ich etwas schreiben oder für irgend ein beklopptes Thema eine Bildidee finden muss, damit meine ich jetzt nicht Bilderbücher. Es ist ja auch eine immer wieder gern gestellte Frage »Woher kommen bloß all diese Ideen her?«, aber gerade für den Kinderbuchbereich, da hab ich überhaupt kein Ideensfindungsproblem. Da gibt es einen Text und da steht doch alles drin. Meine Arbeit besteht eigentlich darin, aus dem Übermaß der Ideen, die mir sofort durch den Kopf schießen, zu sortieren. Welche passt? Welche erfüllt einen bestimmten Zweck? Ist das eine Richtung, in die ich hin will? Aber was manchmal anstrengend ist, sind Illustrationen für Zeitungen. Wir haben als Atelier eine Kolumne in der FAZ, die wir reihum im Wechsel illustrieren – da haben wir, selbst wenn es knapp ist zwei Wochen Zeit. Und ich empfinde diese Texte immer als die schwersten Texte, die ich je illustrieren mußte. Es gibt kaum etwas, was mir schwerer fällt.
Kuhl Derjenige, der dran ist, läuft in dieser Phase so ein bisschen depressiv durchs Atelier. *Lachen* Die beiden von von Zubinski machen das inzwischen gerne, aber die sind vom Stil her auch angewandter, dem Grafikdesign näher als wir. Wir müssen auch immer aufpassen, dass wir nicht in einem »kinderbuchigen« Stil arbeiten – die einzige Vorgabe ist jedes Mal »Es darf nicht aussehen wie Kinderbuch!« Gerade weil es junge Gymnasiasten sind, die diese Kolumne schreiben, wollen die natürlich alles, nur nicht wie Kinder behandelt werden. Deshalb muss es möglichst nach Editorial Design aussehen. Aber das ist natürlich ein ganz geringer Teil unserer Arbeit und kommt nur alle zwei bis drei Monate vor.
Mühle Um noch einmal zurückzukommen zur Ideenfindung, damit hab ich wie gesagt überhaupt keine Probleme. Es kann sein, dass man mal länger an einem Cover »herumknabbert«, aber das hat dann manchmal auch mit der Abstimmung mit dem Verlag zu tun, dem ein Titel am Anfang zu gewagt ist. Es gibt manchmal in der Frühphase von einem Projekt Grundsatzentscheidungen die getroffen werden müssen, je nachdem wie komplex oder wie wichtig mir das Thema ist. Das ist am Anfang dann immer wie ein Berg, an dem man zuerst zäh hoch muss; man nimmt Anlauf und irgendwann ist man oben und dann gehts, dann flutscht es runter. Und es gibt am Ende auch wieder so eine Strecke, wo es noch einmal zäh ist, bis die letzten Illustrationen gemacht sind. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass das Zeichnen nicht das ist, was die meiste Kraftanstrengung braucht.
Kuhl Also das ist bei mir GAANNNZ anders! *lacht* Ich brauche auch beim Zeichnen vor allen Dingen Ruhe und wunder mich immer wieder sehr, wenn ich in Interviews lese – in der letzten Zeit vor allem auch von Comiczeichnern – dass sie bei der Arbeit immer irgendwelche Musik hören. Dass es total dazugehört zu Projekten und diese teilweise sogar prägt. Ich hör wirklich auch gerne Musik und ab und zu auch mal ein Hörspiel, aber das geht nur in ganz wenigen Phasen, wo ich dann vielleicht nur noch koloriere. Beim Zeichnen bringt mich das total raus – ich mein, selbst wenn ich ein Hörspiel anmache, dann höre ich davon gar nichts. Ich bin kein Multitasking-Mensch, ich muss immer eine Sache am Stück machen. Für mich ist hier im Atelier definitiv mein Konzentrationsraum, ich versuche zu Hause alles wegzulassen, habe 2 Kinder daheim. Und wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, lasse ich meinen Rechner auch hier um zuhause einfach nur zuhause zu sein. Es gibt natürlich auch Phasen in denen es eng wird, ich meinen Laptop mitnehme und am Wochenende zuhause arbeite, aber ich versuche, es die absolute Ausnahme bleiben zu lassen.
Ihr zeichnet ja beide von Hand, koloriert ihr dann am Rechner nach?
Mühle Ja, das ist mehr oder weniger so. Oft von Hand und dann im Rechner weiterbearbeitet und montiert.
Kuhl Bei mir nimmt es wieder zu, es sieht inzwischen wieder handgemachter aus, nicht so clean wie zu Beginn. Die Farbflächen haben im Moment die Aufgabe, die Buntstiftzeichnung zu verstärken und denen noch einmal so eine Sattheit zu geben.
Und wie lange hast Du jetzt an dem »Lehmriesen« gearbeitet?
Kuhl Es ist immer schwer zu sagen, ich antworte dann immer, ungefähr ein halbes Jahr, von dem ich in drei Monaten zwischendurch auch noch ein paar andere Dinge gemacht habe und in der anderen Hälfte der Zeit wirklich nichts anderes. Da hab ich keine E-Mail mehr beantwortet *lacht* nein wirklich, drei Monate kein Wochenende und jeden Tag bis mindestens um 22 Uhr am Zeichentisch gesessen. Ich habe die Arbeit in dem Genre total unterschätzt und bin da sehr blauäugig drangegangen – dass man da irgendwann reinkommt und 3-4 Seiten am Tag schafft, aber mehr als die Hälfte waren es dann letztlich nicht. Aber auch der Verlag sagte mir, dass das als Output schon sehr gut sei. Den Umfang hab ich so bisher auch noch nicht gehabt, es sind ja fast 90 Seiten. Die Entwicklung einer Geschichte kann sich schon über einen noch längeren Zeitraum hinziehen, aber wenn ich es noch einmal mache, dann würde ich wieder versuchen, mir einen abgesteckten Zeitraum freizumachen, um das Ganze am Stück abzuarbeiten. Ich mag es auch nicht herausgerissen zu werden, ich bleib gerne dran an einer Sache.
Mühle Das ist ja auch bei kleineren Projekten ein großes Thema, das Dranblelben, das kostet so viel Kraft. Wenn man Sachen parallel macht, sich dann wieder reinfinden – das Reinspüren in eine Geschichte, herauszufinden wie eine Figur ist, wie sie sich bewegt, was sie für einen Charakter hat. Ich denke, dass ist bei vielen Zeichnern so.
War denn der Mikrokosmos der skurrilen Figuren aus dem »Lehmriesen« von Anfang an festgelegt oder entstand er mehr beim Machen?
Kuhl Ich habe mit dem groben Konzept für die Geschichte begonnen und daraus dann zehn, jetzt sind es acht, Kapitel und auch die Figuren entwickelt, das »Personal« stand also schon zu Beginn fest. Das sind auch ganz viele Figuren, die schon lange in meinem Kopf herumspinnen und jetzt plötzlich ein Zuhause gefunden haben *lacht* die schon lange in irgendwelchen Skizzenbücher einsam vor sich hin gelebt haben und jetzt zusammengekommen sind. Ich hatte mir Stationen überlegt, wie zum Beispiel den Wald und den Friseursalon, mir die Figuren genommen und sie zum Leben erweckt. Innerhalb der Kapitel war es dann anders – ich wusste im Friseurladen sind die 2 Frauen und der Friseur, aber was dann passiert wusste ich nicht, so dass ich dann teilweise selbst überrascht war, wohin die Dinge führten. Also die Figuren bekommen schon ein Eigenleben, so dass man eigentlich dabei ist, die Handlung nur zu dokumentieren *lacht*.
Mühle Die Figuren sind quasi da, und man schaut wie sie agieren.
Kuhl Ich zeichne die am Anfang auch von allen Seiten, so wie im Trickfilm, um mir einen Gesamteindruck zu verschaffen
Mühle Ich glaube, dass kommt immer wieder vor, dass sich die Geschichte entgegen der ursprünglichen Intention in eine ganz andere unerwartete Richtung entwickelt. Da beschäftigt man sich mit einer Figur und merkt plötzlich, dass sie ganz anders will.
Wie das manchmal mit den eigenen Kindern ist, oder?
Kuhl *lacht* Man muss auch flexibel bleiben.
Mühle Es gibt diesen Moment, wo man die Figur dann kennt, das ist schon verrückt oder magisch. Man weiss dann genau, die bewegt sich nicht so, die würde nicht so stehen oder sie würde dieses und jenes nicht machen.
Kuhl Was ich da jetzt erlebt habe, kannte ich bisher nur aus der Schilderung von Autoren, dass die Personen in der Geschichte plötzlich ein eigenes Leben entwickeln.
Stand von Anfang an fest, dass Reprodukt die Geschichte machen würde oder war es schwierig, einen Verlag zu finden?
Kuhl Es war Reprodukts Idee, ich wollte mich mit dem Thema eigentlich freikünstlerisch beschäftigten, also gar kein Gedanke an Kinderliteratur. Aber die hatten die Zeichnungen gesehen – als sie damals gerade dabei waren, ihr Kindercomic-Programm zu starten – und haben mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mit dieser Figur einen Comic zu machen. Fand ich toll und habe schnell zugesagt, natürlich hat es dann auch noch eine Weile gedauert, weil ich mir ja erst einmal den zeitlichen Freiraum dafür schaffen musste.
Ihr habt beide gesagt, dass ihr euch für eure Arbeit schon ein wenig separiert, ich kann mir aber gut vorstellen, dass der gemeinsame Arbeitsplatz auch immer neue Impulse gibt, oder? Auch um an einer Sache dranzubleiben.
Mühle Ja, letztlich ist es die Intention aller gewesen. So wohl ich mich dabei fühle, in meinem Kämmerchen zu arbeiten, ist es doch auf Dauer ungesund. Man muss sich zwingen, rauszugehn. *Lachen* Es war natürlich ein wichtiger Grund, dass die Leute sich so gut verstehen, dass man sich miteinander wohlfühlt. Die Rolle des Ateliers hat sich natürlich in der langen Zeit für jeden verändert, aber sie ist nach wie vor bedeutend. Am Anfang war es so etwas wie »Starthilfe«, dass man sich gegenseitig motiviert, es überhaupt zu probieren, Kontakte und so etwas aufbaut. In den letzten fünf Jahren hat sich die Rolle der Gemeinschaft total verändert, das Atelier wird inzwischen schon als Marke wahrgenommen. Dazu beigetragen haben natürlich auch die gemeinsamen Kritzel-Bücher, die bei Beltz erschienen sind. Man bekommt Anfragen als Gruppe, zum Beispiel eine Ausstellung zu machen, das bringt uns alle auf eine neue Ebene. Was natürlich auch nicht immer einfach ist, denn plötzlich gibt es zwei Dinge, um die man sich kümmern muss, Jörg Mühle und das Labor. Wieviel Energie steckt man jetzt wo rein? Wieviel Energie bin ich bereit zu investieren?
Kuhl Und jetzt, da es ja schon sechs Bücher unter der »Marke« Labor gibt, stellt sich natürlich auch die Frage, machen wir so weiter oder müssen wir uns noch einmal ganz neu erfinden? Vielleicht nicht weiter in so einer Reihe publizieren…
Mühle Und wie kriegt man es organisiert, die Zeit und Kräfte einzuplanen, die durch die Gruppenprojekte benötigt werden?
Kuhl Es ist natürlich auch immer noch ganz pragmatisch, – dass wir gemeinsame Resourcen nutzen, dass wir uns bei Verträgen unterstützen oder dass man auch einfach einmal jemanden fragen kann, was denn die besser Schrift fürs Cover ist.
Mühle Wir loben uns auch immer gegenseitig *lachen* das ist auch eine gern gestellte Frage – wie es denn mit der Kritik untereinander aussieht. Ich hab da einmal drüber nachgedacht und festgestellt, wir kritisieren uns gar nicht, wir loben uns einfach – das ist auch schön und es ist komisch, das immer die Frage kommt.
Kuhl Wir kritisieren uns gar nicht, meinst du?
Mühle Sehr wenig. Würde ich mir schon manchmal mehr wünschen, aber gleichzeitig…
Kuhl Im Prozess aber schon …
Mühle Ja, das stimmt …
Kuhl Wäre ja auch ätzend, wenn dann einer am Schluss, wenn wieder was fertig ist, sagt: »„Das hättste aber besser machen können!”« *lachen*
Und wie sieht es aus mit dem Thema Konkurrenz?
Kuhl Das ist natürlich die Frage, die eigentlich immer als erste gestellt wird.
Mühle Und natürlich die Frage, die ich mir vor dem Einzug auch selber gestellt habe, ist es vernünftig sich dem auszusetzen?
Kuhl Wir haben eigentlich von Anfang an gespürt, welchen Gewinn es für jeden hat, wieviel Aufmerksamkeit man bekommt, wenn man nicht alleine, sondern zu mehreren dasteht. Natürlich kommen auch mal Konkurrenzgefühle auf – wenn einer ein dolles Buch hingelegt hat, denkt man sich, da muß ich aber mal wieder nachziehen. *lacht* Aber es hat nie mit Missgunst zu tun.
Mühle Es hat viel damit zu tun, dass wir uns gegenseitig schätzen und wir haben alle ausnahmslos davon profitiert, das wir uns gegenseitig empfohlen haben.
Zum Thema Zusammenarbeit – uns interessiert, wie das Buch mit der »Nuschel« zustande gekommen ist.
Mühle Ganz klassisch: Moni hat den Text bei Klett eingereicht und nachdem klar war, dass ein Buch daraus entstehen sollte, hat sie mich gefragt. Aber es war nicht so, dass wir gemeinsam mit dem fertigen Produkt akquiriert haben.
Und sie wollte es nicht selbst illustrieren?
Mühle Schade, sie ist gerade nicht da, sonst könntet ihr sie selbst fragen – aber nein, ich glaube nicht. Sie hatte, meine ich, schon frühzeitig entschieden, das jemand anderes die Bilder dazu machen sollte, ihre Bildsprache nicht zu dem Thema passt.
Ich hab das Buch während der Hinreise im Zug gelesen und mich dabei kringelig gelacht!
Mühle Ja, mir fällt es schwer, zu beurteilen, ob es nun gut ist oder ob es vielleicht doch nur doofe Kalauer sind. Aber meine Mutter, eine ganz strenge Grundschullehrerin, hat mich heute morgen auch angerufen und die war ganz begeistert!
Das ist ja eigentlich auch perfekt für den Deutschunterricht.
Mühle Ja genau, sie sagte, das ist so ein tolles Buch, eigentlich so, wie sie früher immer gerne Unterricht gemacht hat. Sie hätte damals im Unterricht noch mit Sprache gespielt und das wäre ja in heutigen Zeiten mit den regiden Lehrplänen gar nicht mehr möglich.
Kuhl Es ist ein Buch für beide Zielgruppen; für Kinder und ihre Sprachentwicklung, aber eben auch für Erwachsene, die im Zug sitzen und sich darüber kaputt lachen.
War es denn schwierig für die »Ohren« einen Verlag zu finden und war der Moritz Verlag die erste Wahl?
Mühle Nee, und ja, das war meine erste Wahl. Ich hatte die Vision, diese »Pappe« zu machen, und im »Pappbereich« finde ich den Moritz Verlag super. Ich finde, die haben eine sehr gute Verlagspolitik. Ich habe ihn besucht und dann ging es ganz schnell.
Und das Buch ist dann auch fürs eigene Kind entstanden?
Mühle Doch, doch. Das Verrückte ist, dass die Idee uralt ist, dass ich die Geschichte vor 7 Jahren geschrieben habe und der Anlass es umzusetzen, war natürlich das eigene Kind. Und was für mich spannend war, es ist so ein bisschen MIT dem eigenen Kind entstanden (steht auf und holt den Buchdummy). Da sind am Anfang Prototypen entstanden, die ich mit meiner Tochter in Hinsicht auf die »Mechanik« getestet hatte. Die Bilder selber teste ich nicht.
Ich habe letztens einen Anruf von einer Frau bekommen, die wollte mir ein paar Fragen stellen, hatte sich das Buch angeschaut und fänd das auch total süß und dann haben sie gesehen, dass es ein Mann gemacht hat – da müssen wir mal ein Interview machen. Die kam jetzt auch nicht aus dem Literaturbereich, sondern ganz woanders her und die hat mir dann Fragen gestellt, die gingen so ein bißchen an die Substanz. So Fragen wie »Wie kommt man als Mann dazu, Kinderbücher zu machen?« Das ist ja nichts, was ich mal irgendwann beschlossen habe, ich bin da so reingerutscht. Es ist etwas, dass ich schon immer machen wollte, dass ich total liebe und mit Sicherheit auch rational herleiten kann und vermutlich auch viele Gründe aufzählen kann, warum es wertvoll ist, Bücher für Kinder zu machen. Eigentlich finde ich es ja auch komisch, dass ich gerne Häschen zeichne. *lacht*
Dirk Uhlenbrock